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Gelbfieber

ErregerGelbfieber

Gelbfiebervirus, ein Arbovirus aus der Familie der Flaviviren

Vorkommen

Das Gelbfiebervirus ist in einigen Gebieten Afrikas sowie Zentral- und Südamerikas endemisch.

Verbreitet ist das Virus in Afrika ungefähr vom 15. nördlichen bis zum 10. südlichen Breitengrad, in Lateinamerika vom 20. nördlichen bis zum 30. südlichen Breitengrad; die Karibik und Asien sind gelbfieberfrei.

Die Zahl der Epidemien ist seit den frühen achtziger Jahren gestiegen. In anderen Ländern wird das Risiko einer Einschleppung des Gelbfiebervirus für möglich gehalten, weil entsprechende Vektoren und passende Primatenwirte vorkommen - dazu gehört auch Asien, wo bisher nie über Gelbfieber berichtet wurde.

Gelbfieber Verbreitung Karte

Afrika

.
Zentral- und Südamerika

und

Infektionsweg

Stechmückenweibchen übertragen das Virus beim Stich von Affe zu Mensch (sog. Dschungelgelbfieber) oder von Mensch zu Mensch (sog. Stadtgelbfieber). Die Moskitos stechen meist während der Tagesstunden. Die Übertragung erfolgt in Höhen bis zu 2.500 Metern. Das Gelbfiebervirus befällt Menschen und Affen. In Dschungel- und Waldgebieten stellen Affen das Hauptreservoir der Infektion dar, wobei das Virus durch Moskitostiche von Affe zu Affe übertragen wird. Die infizierten Moskitos können auch Menschen stechen, die sich in den Waldgebieten aufhalten, was zu sporadischen Fällen oder kleineren Ausbrüchen führt. In urbanen Regionen sind Affen an der Übertragung nicht beteiligt, die Infektion wird durch Moskitostiche von Mensch zu Mensch übertragen. Das Einschleppen einer Infektion in den urbanen Raum kann zu großen Gelbfieberepidemien führen. In den feuchten Savannenregionen Afrikas kommen beide Übertragungswege vor. Moskitos infizieren hier sowohl Affen wie Menschen, was zu lokalen Ausbrüchen führen kann.

Inkubation

3 - 6 Tage

Verlauf

Nach Mückenstich und Übertragung vermehrt sich das Virus im Organismus. Ein schneller Fieberanstieg geht mit schweren Allgemeinerscheinungen einher (Kopf-, Muskelschmerzen, Übelkeit), häufig begleitet von verlangsamtem Puls und Bindehautentzündung. Nach einer kurzen Erholung von vielleicht einem Tag gelangt der Patient in die Phase der Organbeteiligung. Leber- und Nierenversagen vergiften den Organismus, Koma und Tod sind in bis zu 50% der Fälle die Folge (die Sterblichkeit bei ungeimpften Touristen ist höher!). Hämorrhagisches Gelbfieber führt zu Haut- und Organblutungen. Neben diesen schweren Verlaufsformen mit Leberbeteiligung (Gelbsuchtsymptome, daher der Name) kommt es auch zu leichten Erkrankungen, auch symptomfreie Verläufe sind möglich.

Kinder sind bevorzugt betroffen, allerdings ist bei ihnen die Sterblichkeit geringer.

Gegen Gelbfieber gibt es keine Medikamente. Die Behandlung erfolgt intensivmedizinisch und bezieht sich auf die Symptome.

Gelbfieber Symptome

Passiver Schutz

Meiden Sie Moskitostiche zu allen Tages- und Nachtzeiten. Die Expositionsprophylaxe mit Moskitonetzen und einem Repellent sollte in Endemiegebieten unbedingt angewendet werden.

>> Schutz vor Insektenstichen

Schutz vor Gelbfieber

Impfstoff

Geimpft wird mit einem speziellen Impfstamm: Diese lebenden, aber abgeschwächten Viren führen nicht zu einer Erkrankung. Der Impfstoff wird auf angebrüteten Hühnereiern vermehrt und anschließend gereinigt. Spuren von Hühnereiweiß können enthalten sein. Der Impfstoff wird in den Muskel oder unter die Haut gespritzt. Der Impfstoff ist äußerst effektiv (Schutzrate annähernd 100 Prozent), während die Krankheit bei nicht immunisierten Erwachsenen tödlich verlaufen kann. Die Impfung wird allen Reisenden (mit einigen Ausnahmen), die Länder oder Gebiete mit einem Gelbfieberrisiko besuchen, empfohlen. Bei Inlandsreisen in Ländern der Gelbfieberzonen Afrikas und Südamerikas wird die Impfung allen empfohlen, die die urbane Umgebung verlassen, auch wenn diese Länder Krankheitsfälle nicht offiziell gemeldet haben.

Gelbfieber Impfung

Anwendung

Einmalige Impfung mindestens 10 Tage vor der Einreise.

Impfung nur bei autorisierten Impfärzten möglich, weil der Impfstoff sehr empfindlich ist und eine autorisierte Impfbestätigung ausgestellt werden muß.

>> Gelbfieberimpfstellen nach PLZ

Impfschutz

Impfschutz nach WHO-Angaben nach einmaliger Impfung in der Regel lebenslang. Einschränkungen bestehen hier bei Immunsupprimierten oder bei Impfungen im Säuglingsalter. 

>> Ihr Reiseziel

Nebenwirkungen

Die Verträglichkeit der Impfung ist im allgemeinen sehr gut, nur zwei bis fünf Prozent der Geimpften verspüren leichte Reaktionen, einschließlich Myalgien und Kopfschmerzen.

In den ersten zehn Tagen nach der Impfung sollten erhöhte körperliche Belastungen vermieden werden.

Zu den Kontraindikationen zählen die bestätigte Hühnereiweißallergie, angeborene oder erworbene Immunschwächen sowie eine symptomatische HIV-Infektion. In vielen Industrieländern wird auch HIV-Patienten eine Gelbfieberimpfung verabreicht, wenn der CD4-Test mindestens 400 Zellen/mm³ ergibt. Asymptomatisch HIV-Infizierte können auf die Impfung eine verminderte Immunantwort zeigen.

Erfolgt die Impfung während der Schwangerschaft, besteht theoretisch ein Risiko für den Fötus, welches jedoch gegenüber einem Infektionsrisiko für die ungeimpfte Mutter, die in ein Gelbfieber-Hochrisikogebiet reist, abgewogen werden muss. Abgesehen davon sind schwangere Frauen ohnehin besser beraten, nicht in ein Gelbfiebergebiet zu reisen.

Bei Säuglingen unter sechs Monaten ist nach der Impfung in seltenen Fällen eine Enzephalitis aufgetreten, so dass die Impfung nicht mehr für Kinder dieser Altersgruppe empfohlen wird.

In sehr seltenen Fällen/Einzelfällen gab es in den letzten Jahren schwerer Nebenwirkungen, einschließlich Todesfälle, nach Gelbfieberimpfungen. Die meisten dieser Reaktionen kamen bei älteren Menschen vor. Trotz allem ist das Gesundheitsrisiko für ungeimpfte Personen, die in Endemiegebiete reisen, weit größer als das Risiko unerwünschter Impfreaktionen. Erkrankungen des Zentralnervensystems mit Hirnentzündung oder Lähmungen als Impfkomplikation werden mit 1:8.000.000 angegeben und sind damit äußerst selten. Es ist also wichtig, dass sich alle gefährdeten Reisenden impfen lassen.

Bemerkungen

Nach Aufenthalt in Gelbfieberländern ohne Impfschutz kann die Einreise in andere Länder verweigert werden.

Aus medizinischen Gründen besteht die Möglichkeit einer Impfbefreiung, die von einer Gelbfieberimpfstelle ausgestellt werden muss, aber nicht unbedingt von allen Ländern anerkannt wird. Vorherige Kontaktaufnahme zur Botschaft ist anzuraten. Ein Impfabstand zu anderen Lebendimpfungen wie gegen Masern oder Windpocken ist zu beachten.

>>  Gelbfieber Infografik

>> Gelbfieber Video

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