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Arten von Impfungen

Hier finden Sie Informationen über die vier verschiedenen Arten von Impfungen. Für weitere Details bitte auf die jeweilige Impfart klicken: 

A) Aktive Impfung

B) Lebendimpfstoffe

C) Totimpfstoffe

D) Passive Impfung

A) Aktive Impfung

Bei der aktiven Impfung wird der menschliche Körper mit Erregern konfrontiert. Er soll sich auf diese Weise mit der Infektionskrankheit auseinandersetzen. Das muss jedoch möglichst ohne Nebenwirkungen oder oft komplikationsträchtige Krankheitserscheinungen geschehen. Deshalb können nicht die unveränderten, vermehrungsfähigen Erreger selber geimpft werden. Dies würde zu schweren Infektionen führen. Statt dessen verwendet man Keime, oder deren Toxine (vom Erreger produzierte schädliche Stoffe), die nicht oder nur bedingt vermehrungsfähig sind. So können zwar leichte Krankheitserscheinungen, besonders nach der Gabe von abgeschwächten Lebenderregern auftreten. Im Allgemeinen sind die Impfungen aber heutzutage nebenwirkungsarm.

Echte Impfkomplikationen sind von harmlosen Nebenwirkungen zu unterscheiden. Sie treten extrem selten auf und sind bei gesetzlich empfohlenen Impfungen versorgungsrechtlich abgesichert.

Heutzutage werden Impfungen sowohl mit abgeschwächten lebenden, als auch mit abgetöteten Erregern oder deren Toxinen durchgeführt. Werden Lebendimpfstoffe kurz hintereinander verabreicht, so kann der Impferfolg unter Umständen abgeschwächt werden, oder gar ausbleiben. Deswegen sollen diese Impfstoffe entweder gleichzeitig oder nach einem bestimmten zeitlichen Abstand verabreicht werden.

B) Lebendimpfstoffe

C) Totimpfstoffe

D) Passive Impfung

Bei der "passiven Impfung" werden nicht Erreger gespritzt, sondern spezifische Antikörper von Spendern übertragen. Dabei kann es sich um artfremdes Serum von Tieren (sog. heterologe Immunisierung), oder um menschliches Serum (sog. homologe Immunisierung) handeln. Aus Gründen der Verträglichkeit werden heutzutage fast nur homologe Antikörperprodukte verwendet. Heterologe Seren kommen aber z.B. noch nach Schlangenbißverletzungen zur Anwendung.

Die Antikörperseren (Hyperimmunglobuline) werden durch spezielle Herstellungsverfahren von vermehrungsfähigen Erregern befreit. Die Sterilisationsauflagen sind sehr streng, damit keine ansteckenden Krankheiten übertragen werden können. Trotzdem führt die Diskussion über die Infektion mit HIV und Hepatitis B-Viren durch Blutprodukte zur Verunsicherung der Patienten und verständlicherweise auch der Fernreisenden. Man muss jedoch zwischen Frischblutprodukten, die nicht durch Sterilisationsverfahren von Erregern befreit werden können und Serumprodukten, die durch spezielle Herstellungsverfahren nicht infektiös sind, unterscheiden. Vereinzelte HIV- und Hepatitisübertragungen erfolgten nur durch Frischblut- oder Blutgerinnungspräparate.

Die Behandlung mit Immunglobulinen erfolgt durch Injektionen in den Muskel. Von dort können die Antikörper in etwa 1 - 2 Tagen wirksam werden. Die Dauer der Wirksamkeit beträgt fünf bis acht Wochen. Eine eigene Antikörperbildung des passiv Geimpften wird nicht angeregt. Aus diesem Grund wird auch kein Dauerschutz erreicht.

Zur Vermeidung einer Wundstarrkrampferkrankung (Tetanus) wird die passive Impfung nach Verletzungen bei unzureichendem oder fraglichem aktiven Impfschutz  heute noch häufig angewendet. Außerdem  wird die passive Impfung noch gegen Hepatitis A vor Fernreisen durchgeführt.  

Ansonsten haben die passiven Impfungen in der heutigen Zeit an Bedeutung verloren, da die aktiven Impfungen einen längeren Schutz bieten und nahezu nebenwirkungsfrei sind.

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Autor

07.05.2020, Dr. med. Andrea Gontard (AG), Fachärztin für Allgemeinmedizin

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