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Tungiasis

Definition

Die Sandflohkrankheit Tungiasis ist eine Folge der Infektion durch Sandflöhe (Tunga penetrans). Der Parasitenbefall ist eine harmlose verlaufende, wenn auch oft störende und mit Sekundärinfektionen verbundene Erkrankung.


 Vorkommen

Ursprünglich kamen Sandflöhe lediglich in Brasilien vor. Von hier aus verbreiteten sie sich ab dem 16. Jahrhundert in der Karibik, in ganz Südamerika und in Afrika südlich der Sahara. Mittlerweile können Sandflöhe durch die Klimaerwärmung auch in Mittelmeer-Regionen überleben.

Die Sandflohkrankheit Tungiasis gilt als typische Armutserkrankung. In manchen Regionen Brasiliens zum Beispiel sind drei Viertel der Fünf- bis Neunjährigen von Sandflöhen befallen. In Mitteleuropa wird die Sandflohkrankheit nur unter Reiserückkehrern aus Gebieten, in denen die Erkrankung verbreitet ist, beobachtet.


Inkubation

Die nur einen Millimeter großen Sandflohweibchen lauern im Sand und befallen vorbeilaufende Opfer, um sich sofort in die Haut zwischen den Zehen oder unter den Zehennägeln zu bohren. Nach 30 Minuten bis zu mehreren Stunden haben sie sich bis zum nächsten Blutgefäß vorgearbeitet. Der hintere Teil des Flohs verbleibt über der Hautoberfläche ist dort als kleiner schwarzer Punkt sichtbar.

Sobald Sandflöhe das erste Mal Blut gesaugt haben, können sie bis auf eine Größe von zwölf Millimetern anschwellen. Sobald ein zufällig vorbeikommendes Männchen das Weibchen befruchtet, beginnt es mit der Ablage von mehreren tausend Eiern. Diese fallen durch die freiliegende Hinterleibsöffnung auf den Boden, wo sie sich zu Larven und schließlich zu Sandflöhen entwickeln. Das Weibchen stirbt nach drei bis fünf Wochen und wird von der Haut als Fremdkörper abgestoßen.


Verlauf

Wer mit den winzigen schwarzen Flöhen in Kontakt kommt, klagt meist kurz nach der Attacke über zahlreiche, heftig juckende Stiche. Diese können sich innerhalb kurzer Zeit entzünden. Nach ein bis zwei Tagen verfärbt sich die Stelle um den Einstich weißlich und fängt an, anzuschwellen. Der Bereich zur übrigen Haut zeigt sich bald scharf abgegrenzt, glänzend und prall. Nach zwei bis drei Wochen beginnt die Eiablage. Der Stelle rund um den Stich schmerzt und ein Fremdkörpergefühl entwickelt sich.

Durch die kleinen Hautverletzungen können zusätzlich Bakterien eindringen, durch die sich an der an sich ungefährlichen, kleinen Stichwunde eine Superinfektion bilden kann. Sogar eine Tetanusinfektion kann sich entwickeln.


Diagnose

Die mit einem Sandflohbiss einhergehenden Komplikationen erfordern eine frühzeitige Diagnose und Therapie. Feststellen lässt sich die Erkrankung durch genaue Betrachtung der Haut mit einer Hautlupe. Das muss über einen längeren Zeitraum passieren, da sich das Erscheinungsbild je nach Stadium sehr unterschiedlich zeigen kann.


Behandlung / Therapie

Um Jucken, Kratzen und eine bakterielle Infektion zu verhindern, sollten Sandflöhe immer chirurgisch vom Arzt entfernt und nicht selbst herausgedrückt werden. Manchmal wird zusätzlich eine lokale Antibiotika-Therapie verschrieben zur Bekämpfung von Sekundärinfektionen.


Vorsorge

Die beste Vorsorge vor Sandflohbefall ist der Schutz der Füße durch gut abschließendes Schuhwerk. In Verbreitungsgebieten sollte man nicht barfuß im Sand laufen. Hilfreich ist es außerdem, auf Füße und Schuhe insektizidhaltige Mittel wie Sprays, Cremes oder Lotionen aufzutragen.


Differenzialdiagnose

Ein Befall durch andere Parasiten kann ähnliche Symptome wie Tungiasis zeigen. Außerdem kann es vorkommen, dass ein Sandflohbefall mit einer Warze oder einem Abszess verwechselt wird.

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